Warum können bei der
chemischen Vernicklung Poren entstehen
- Porendiskussion, Ursachen und Abhilfe, Stand
04/2011 -
1.
Kontaminationen / Verunreinigungen Häufig
sind Verunreinigungen die Ursache für Porenbildung. Diese können
organischer oder mechanischer Art sein. Die Entstehung der Kontaminationen
hat ihre Ursache in der permanenten Wechselwirkungen mit den oberflächennahen
Bereichen des Grundmaterials oder in anderweitigen Einschleppungen in den
Elektrolyten. Da die Beschichtung dickerer Schichten länger dauert, ist
auch die Wahrscheinlichkeit einer diesbezüglichen Kontamination größer. 2.
Innere Spannungen in der Nickelschicht, mechanische Spannungen im Grundmaterial Wenn
ein chemisch Nickelelektrolyt weder organische noch mechanische
Kontaminationen aufweist, ist eine wesentliche Ursache der Porenbildung
bei höheren Schichtdicken die Zunahme von inneren Spannungen in den
abgeschiedenen Schichten. Partiell
besonders spannungsintensive Stellen beeinflussen das
Nickelabscheidungspotential so weit, dass an diesen Stellen Blockierungen
entstehen. Der weitere Schichtaufbau findet „rechts“ und „links“
von derartigen Stellen – versetzt – statt. Dies wird optisch als Pore
wahrgenommen. Da
die Spannung der Schicht mit zunehmender Schichtdicke ansteigt, steigt
damit auch die Porenwahrscheinlichkeit. Sehr
unterstützend für diesen Effekt sind starke, mechanische Spannungen in
den oberflächennahen Bereichen des Grundmaterials, hervorgerufen durch
starke, mechanische Bearbeitungen. Derartige Spannungszustände verhindern
die erste Bekeimung und den weiteren Schichtaufbau. Zur Spannungsminderung im Elektrolyten haben sich in der Praxis geringschäumende Netzmittelkombinationen und / oder Produkte, die die Korngrenzendichte beeinflussen, erfolgreich bewährt. 3.
Wasserstoffbildung und -aufenthalt Ein
weiterer, zuzüglicher Effekt stellt der längere Wasserstoffaufenthalt
bei größeren Schichtdicken an diesen Stellen dar, der die Porenbildung
größer erscheinen lässt. Diesem Effekt kann man durch Bewegung der Teile (Warenbewegung) und / oder gute Turbulenz (ohne direkte Anströmung der Teile) begegnen. 4.
„Typen“ von Poren Generell unterscheidet man zwischen 2 Arten von Poren :
5. weitere Möglichkeiten der Poren Bildung
Unter
Verwendung der 3D-Mikroskopie kann eine diesbezügliche Unterscheidung
getroffen und bildlich nachgewiesen werden. Auf
das nachfolgende Bilder niemanden „schlaflose Nächte“ bereiten mögen.
Chemisch vernickelte Oberfläche mit Blockierungen, Ursache : Rückstände auf der Oberfläche, die nicht durch die Vorbehandlung beseitigt wurden.
Gieß-, Zieh- oder Hilfsmittel „düsen“ vom Zentrum der Pore aus dem Grundmaterial heraus.
Nach chemisch Nickel, unter den oberflächennahen Bereichen große Lunkerstelle, Höhe > 1000 µm.
2 Phasen der Porenentstehung, in der Mitte das Zentrum vom Grundmaterial kommend, daneben Krater nach wenigen µm blockierte Abscheidung, Ursache : organische Verunreinigung auf dem Grundmaterial, die kreisrund streut.
Zentrum und Krater der Pore, Höhenunterschied ca. 30 µm.
Sintermaterial Stahl, „0“ Chance eine porenfreie chemisch Nickelschicht abzuscheiden.
Top Ware, 40 µm chemisch Nickel, das Grundmaterial weist 3 unterschiedliche mechanisch bearbeitete Oberflächen aus.
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